Dieses Weihnachtsmenü schmeckt nicht nur Veganern

Veganes Weihnachtsmenü mit smartvie

Heute habe ich ein weiteres Türchen meines Adventskalenders geöffnet. Ein kleiner Schneemann aus Vollmilchschokolade schaute mir – wie ich in dem Moment fand – fast schon mahnend entgegen. Denn: Bald schon ist der erste Weihnachtstag. Mir bleibt nicht viel Zeit bis es so weit ist. An Weihnachten kommen, wie jedes Jahr, Familie und Freunde zum großen Weihnachtsessen zusammen.

Nur noch wenig Zeit bis Weihnachten und noch keine Idee fürs große Weihnachtsmenü!

Geschenke smartvieDie Geschenke für meine Lieben stapeln sich bereits in meinem persönlichen Geheimversteck und sind auch hübsch verpackt. Aber etwas ganz Entscheidendes fehlt noch: Die ultimative Idee für das perfekte Weihnachtsessen, das ich in diesem Jahr ausrichten darf. An Weihnachten lassen wir uns traditionell allerlei Spezialitäten schmecken, wo auch mal die Kalorien eine untergeordnete Rolle spielen. Immerhin haben wir von den Plätzchen und Christstollen aus der Adventszeit sowieso ein wenig Hüftspeck aufgebaut, so dass die anstehenden Feiertage ruhig den krönenden Abschluss dieses großen Schlemmens bilden können.

Festessen von damals: Ohne Fleisch undenkbar

Weinachtsbraten mit smartvieWenn ich an die Festtagsessen aus meiner Kindheit zurückdenke, fällt mir spontan Fondue mit leckeren Salaten und knusprigem Baguette ein. Zur Abwechslung kamen in einigen Jahren Rouladen oder mächtige Braten mit Rotkohl und Klößen auf den Tisch. Was in jedem Fall immer dazugehörte: Fleisch und andere Speisen mit tierischen Inhaltsstoffen wie Sahnesoße für den Hauptgang oder Milch für das süße Dessert.

Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte ich eigentlich geplant, eines dieser mir bekannten Menüs zusammenzustellen. Immerhin richte ich in diesem Jahr das erste Mal mein eigenes Weihnachtsessen aus. Da wäre es mir schon sehr peinlich, wenn es zum großen Flopp wird und es schlaue Ratschläge hagelt, was ich hätte besser machen können.

Festessen von heute: Immer häufiger 100% vegan

vegane Weihnachten mit smartvieTatsächlich muss ich mich allerdings an mir völlig fremden Gerichten versuchen. Der Grund: Eine meiner Freundinnen ist seit kurzer Zeit Veganerin und verzichtet nun auf jegliche Art von tierischen Produkten. Damit sind nicht nur meine Pläne zu Fleisch- oder Fischgerichten gestorben, sondern es haben auch Lebensmittel wie Milch oder Eier nichts mehr im Menü zu suchen. Eine auf den ersten Blick kaum lösbar erscheinende Aufgabe – auf den zweiten Blick ist es aber nur noch eine Herausforderung, die es gut durchdacht zu überwinden gilt.

Die zwei Möglichkeiten
 Möglichkeit 1 2
Ich bereite ein überschaubares veganes Weihnachtsmenü nur für meine Freundin zu und zaubere für die anderen Gäste altbewährte Festtagsspeisen und – getränke. Ich entscheide mich direkt für ein vollständig veganes Mahl für alle Gäste.
Vorteile

Ich werde allen Bedürfnissen gerecht und weiß zumindest beim nicht veganen Mahl, dass es mir mit hoher Wahrscheinlichkeit gut gelingt.

Ich habe weniger Aufwand in der Küche und niemand fühlt sich ausgeschlossen, da alle dieselben Gerichte essen können.

 Nachteile

Meine Freundin könnte sich ausgeschlossen fühlen. Zudem gestaltet sich die Zubereitung für mich als deutlich aufwändiger als üblich (Bretter, Töpfe, Pfannen etc. müssen immer in doppelter Ausführung parat stehen und verwendet werden).

Mir könnte das mir noch unbekannte Menü misslingen und die Nicht-Veganer vermissen womöglich tierische Produkte oder haben Bedenken im Hinblick auf 100% vegane Menüs.

Ich entscheide mich dennoch für die zweite Möglichkeit, da ich auf ein veganes Weihnachtsessen gespannt bin, Vorurteile reduzieren möchte und nebenbei weniger Aufwand habe. Zudem ist es mir wichtig, dass sich meine Freundin wohlfühlt. Die nötige Routine möchte ich mir durch Probekochen aneignen. So sollte eigentlich am ersten Weihnachtstag nichts mehr schiefgehen – sofern die Vorbereitung stimmt und nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, was bei mir leider doch immer wieder der Fall ist.

Vorbereitung: Die Suche nach passenden veganen Rezepten und Einkaufslisten

Vegane Ernährung heißt, Speisen und Getränke ohne tierische Inhaltsstoffe zu sich zu nehmen – so weit, so gut. Sobald ich aber konkretere Überlegungen anstelle, lande ich als Nicht-Veganer über kurz oder lang doch immer wieder bei tierischen Erzeugnissen wie beispielsweise Gelatine für Salatdressings oder Torten. Hier gibt es zwar auch pflanzliche Alternativen, doch fehlt mir oft das entsprechende Know-how. Manchmal ist mir gar nicht bewusst, dass bestimmte Lebensmittel tatsächlich tierischen Ursprungs sind. Oder ich kenne keine Alternativprodukte. Eine weitere Herausforderung: Das vegane Weihnachtsmenü sollte schon mindestens drei Gänge umfassen und durchaus festlich sein. Ich durchforste also die Weiten des Internets nach passenden veganen Rezepten und stehe plötzlich einer unübersichtlichen Menge gegenüber.

Rezepte bei smartvieFalls sich zu Deinem Weihnachtsessen auch der eine oder andere Veganer (kurzfristig) angekündigt hat oder Du vielleicht selbst ein Veganer bist, der noch nach Inspiration fürs Festessen sucht, stelle ich Dir hier einige der recherchierten Rezepte vor. Ich selbst werde mich in jedem Fall in den nächsten Tagen durch die Rezepte kochen, um zu überprüfen, ob das Weihnachtsmenü perfekt zu meinen Gästen und mir passt. Außerdem habe ich dann schon etwas geübt, so dass mich hoffentlich am ersten Weihnachtstag keine bösen Überraschungen mehr erwarten. Wie das Ganze bei mir, den anderen Nicht-Veganern und vor allem meiner Freundin ankam, berichte ich hier selbstverständlich nach Weihnachten.

Die Vorspeise: Suppe oder Salat? Beides!

Wenn ich an eine Vorspeise denke, fallen mir sofort Suppe und Salat ein. Schon frage ich mich, welche dieser beiden Varianten ich wohl wählen soll. Eine unkomplizierte und schnelle Entscheidungsfindung gehört nicht gerade zu meinen Stärken, um es vorsichtig auszudrücken. Die logische Konsequenz: Ich biete einfach beides an!

vegane SuppeAls Suppe habe ich mir eine Kürbis-Kokos-Limetten-Suppe ausgesucht. Sie wurde nicht nur von Nutzern im Hinblick auf die Früchtekomposition positiv bewertet, sondern besticht auch durch eine verhältnismäßig schnelle und einfache Zubereitung. Zudem macht sie schon auf den Fotos ganz schön was her, weshalb die Zutaten jetzt meine Einkaufsliste eröffnen.

veganer salatSalattechnisch hatte ich zunächst an den Klassiker gedacht: Grüner Salat mit ergänzenden Zutaten wie Tomaten oder Mais und einem schmackhaften Dressing – natürlich vegan. Nach genauerer Überlegung habe ich mich aber dagegen entschieden, da ich einen weihnachtlichen Salat servieren möchte. Feld- und Eichblattsalat mit Orange, Grapefruit, Granatapfel und Walnüssen erscheint mir hier mehr als passend. Die Zutaten dieses Adventssalats landen also ebenfalls auf meinem Zettel. Dadurch, dass ich mich selbst nicht als größte Köchin unter der Sonne bezeichne, bin ich auch beruhigt, dass der Schwierigkeitsgrad dieses Gerichts als „simpel“ definiert wird.

Egal, ob meine Gäste und ich nur Suppe, Salat oder einfach beides essen – die Gerichte sollten nahezu jeden Geschmack treffen. Noch ein kleiner Tipp: Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Dein Besuch zum Beispiel Kokos mag, kannst Du vorher auch gezielt nachfragen. So gehst Du auf jeden Fall auf Nummer sicher und musst Dir nicht unnötig Sorgen machen oder bleibst gar auf dem liebevoll zubereiteten Menü sitzen.

Der Hauptgang: Ein Festtagsbraten ganz ohne Fleisch

TofuEin veganer Braten – diese Wortkomposition ist schon sehr paradox, denn immerhin bestehen Braten in der Regel aus irgendeiner Fleischsorte. Im Internet habe ich jedoch einen Braten für Festtage ausfindig gemacht, der ganz ohne Fleisch ist, dafür aber Tofu enthält.

Tofu gilt dank seines hohen Eiweißgehalts als Fleischersatz und beinhaltet Sojamilch. Weitere Informationen zu diesem aus China stammenden Nahrungsmittel findest Du auf der informativen Webseite von Gesundheit.de

Mein für Weihnachten geplanter, mit Tofu gefüllter Nussbraten zeichnet sich durch eine gute Bewertung sowie einen als „normal“ definierten Schwierigkeitsgrad aus. Während festliche Braten häufig eher komplizierter zuzubereiten sind, hält sich der Aufwand bei diesem Nussbraten deutlich in Grenzen. Beachte aber bitte, dass er noch über eine Stunde lang in den Ofen wandern muss. Dafür brauchst Du ihn danach nur wenige Minuten ruhen zu lassen, bis du ihn portionieren kannst.

Vegane Kloesse | smartvieWas wäre ein Festtagsbraten ohne Rotkohl und Klöße?! Kein Wunder also, dass ich nach einer veganen Knödelvariante gesucht habe und tatsächlich fündig geworden bin. „Thüringer Klöße/grüne Klöße“ sollen neben meinem Nussbraten auf dem Teller landen. Achtung: Die Pellkartoffeln müssen laut Rezept schon einen Tag im Voraus auf die Herdplatte gebracht und danach durch eine Presse gejagt werden. Erst am Tag des Essens bereitest Du dann die eigentlichen Klöße zu und kannst sie gemeinsam mit einer veganen Bratensoße auf den Tisch stellen.

Der obligatorische Rotkohl | smartvieDazu darf natürlich der obligatorische Rotkohl nicht fehlen. Das am Ende des Beitrags verlinkte Rezept für Rotkohl hat übrigens hervorragende Beurteilungen erhalten. Um veganen Rotkohl servieren zu können, verzichtest Du auf den üblichen Schmalz und den Apfelsaft und steigst auf explizit vegane Produkte um. Diese erkennst Du an entsprechenden Kennzeichnungen auf den Verpackungen.

Übrigens: Nicht nur Säfte können tierische Erzeugnisse enthalten, sondern auch Bier, Sekt oder Wein. Da Du Deinen Gästen sicher nicht nur Wasser anbieten möchtest, solltest Du auch hier besonders vorsichtig sein. Wie vebu berichtet, sind die Standardgetränke nämlich häufig mit tierischer Gelatine geklärt. Daher ist in diesem Fall ein kritischer Blick auf jedes Etikett dringend nötig.

Das Dessert: Pudding und Eis für Naschkatzen

veganer Nachtisch | smartvieDas Dessert ist mein persönlicher Lieblingsgang – ich habe einfach einen süßen Zahn und bin eine kleine Naschkatze. Da mein Besuch das weiß, muss ich besonders beim Nachtisch sehr reinklotzen. Mit Desserts assoziiere ich hauptsächlich Pudding und Eis. Bei meiner Suche im Internet bin ich auf den außergewöhnlichen Quinoa-Pudding gestoßen. Quinoa – Pflanze des Jahres 2013 – ist reich an Vitaminen, Aminosäuren und Mineralstoffen. Zudem ist diese Zutat glutenfrei und wird daher in der Regel gut vertragen. Falls einer Deiner Gäste an Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) leiden sollte, erfährst Du bei Netzdoktor alles Wichtige zum Thema.

veganes Eis | smartvieZu einem richtigen Nachtisch gehört für mich auch eine ordentliche Portion Eis. Ich habe ein interessantes Rezept für ein veganes Bananeneis entdeckt. Da Du die Bananen eine Nacht lang im Tiefkühlfach lassen sollst, kannst Du diesen Nachtisch auch schon einen Tag vorab beginnen. Dann hast Du am Tag des großen Festtagsessens direkt wieder weniger Arbeit. Ich selbst habe zwar noch nie Eis hergestellt, aber die Zubereitung klingt so leicht, dass ich sie mir relativ euphorisch zutraue. Ich werde beim Probekochen das Eis in zweifacher Ausführung anfertigen – einmal mit natürlicher Sojamilch und einmal mit Vanillesojamilch. Ich bin schon sehr gespannt, welche Variante besser ankommt. Aber auch hier gilt: Geschmäcker sind genauso verschieden wie die Gäste eines Essens.

Leckereien für den entspannten Ausklang des Weihnachtstreffens

vegane Zimtsterne | smartvieWenn wider Erwarten weder mein Quinoa-Pudding noch mein Bananeneis gut ankommen sollten, möchte ich noch einen Plan B in petto haben: Kekse für den entspannten Ausklang des Treffens. Ausgeguckt habe ich mir weihnachtliche Zimtsterne – natürlich vegan. Die Kekse sind genauso gut bewertet wie die veganen Lebkuchen. Besonders toll: Du bereitest die Lebkuchen am Vortag vor und musst sie dann am großen Festtag nur noch backen. Einfach praktisch und gleichzeitig schön frisch und fluffig – so die Theorie und hoffentlich auch die Praxis.

veganer Eierpunsch | smartvieFür einen gelungenen Abschluss habe ich einen veganen Eierpunsch vorgesehen. Der ist von allen Menübestandteilen am schnellsten und leichtesten zuzubereiten. Hiervon erhoffe ich mir aber natürlich auch, dass der Punsch richtig lecker ist und mein großes Weihnachtsessen bei allen Gästen in bester Erinnerung bleibt.

Apropos „großes Weihnachtsessen“: Bitte denke daran, die Rezepte mengenmäßig an die jeweilige Personenanzahl anzupassen. Besser zu viel als zu wenig lautet die Devise. Konzipiere im Vorfeld so genau wie möglich, um das Risiko, Dich zu verschätzen, deutlich zu senken.

Hast Du weitere Tipps und Tricks für ein veganes Weihnachtsmenü?

Egal, ob Du nun wie ich Veganer zu Besuch bekommst oder selbst ein Veganer bist, vielleicht hast Du für uns weitere Rezepte parat? Schicke sie uns gerne mithilfe unserer Kommentarfunktion zu und berichte von Deinen Erfahrungen mit veganen Speisen und Getränken. Natürlich sind auch Teilen und Diskutieren in den sozialen Netzwerken gern gesehen. Wir freuen uns auf tolle Anregungen, die zum Ausprobieren animieren.

Übrigens werde ich dank meines großen Esszimmers wahrscheinlich im nächsten Jahr wieder das Weihnachtsessen bei mir veranstalten dürfen. Da meine Freundin dann erneut zu Gast sein wird und ich selbstverständlich nicht nochmal dasselbe Menü anbieten möchte, freue ich mich ganz besonders über inspirierende Kommentare von Dir. 🙂

Links zu den Rezepten

Chefkoch: Kürbis-Kokos-Limetten-Suppe
Chefkoch: Adventssalat
Chefkoch: Mit Tofu gefüllter Nussbraten
Chefkoch: Thüringer Klöße / grüne Klöße
Chefkoch: Vegane Bratensoße
Chefkoch: Veganer Rotkohl
Chefkoch: Quinoa Pudding
Chefkoch: Veganes Bananeneis
Chefkoch: Vegane Zimtsterne
Chefkoch: Vegane Lebkuchen
Chefkoch: Veganer Eierpunsch

One Reply to “Dieses Weihnachtsmenü schmeckt nicht nur Veganern”

  1. Liebe Manu,
    voller Spannung habe ich deinen Blogeintrag gelesen und mich richtig gefreut, dass du dich für Variante 2 entschieden hast. Denn ganz oft denken Menschen leider, dass vegan leben nur mit Verzicht zu tun hat. Und persönlich kenne ich auch Leute, die den täglichen Konsum von Fleisch- und anderen Tierprodukten als eine Art Menschenrecht betrachten. Wenn es diese dann aber mal nicht gibt, wird das lautstark und mit großem Entsetzen kundgetan (wie man eben bei einer Menschenrechtsverletzung reagieren sollte^^). Dabei gibt es weltweit so viele vegane Köstlichkeiten 🙂 Mit deinem Menü kannst du ganz sicher so einige festgefahrene Annahmen deiner nicht-veganen Gäste auflockern. Mir zumindest läuft das Wasser schon im Mund zusammen. Dabei hatte ich gerade erst gegessen:)
    Schießlich wollte ich noch sagen, dass dieses Menü mich unglaublich motiviert, es dieses Weihnachten ebenfalls auszuprobieren. Danke dafür!

    Beste Grüße,
    Julie

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