Der Sommer ist lange vorbei und Deine Campingausrüstung wartet sicher verstaut auf ihren nächsten Einsatz. Wer geht schließlich zum Zelten, wenn sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt bewegen? Nun ja… um ehrlich zu sein, gibt es da schon einige – und es werden immer mehr! Denn sogar ohne komfortable Wohnwagen und fernab gut ausgestatteter Campingplätze wird das Wintercamping immer beliebter! Für die einen ist es die Suche nach Herausforderung und der Drang zum Abenteuer, für die anderen hingegen ein willkommener Weg, um Ruhe zu finden und den Alltagstrubel hinter sich zu lassen.
- Winter? Noch lange kein Grund, das Zelten auf Eis zu legen!
- Wo darf gezeltet werden?
- 5 Tipps fürs Wintercamping
- Tipp 1: Der große Zelt-Check
- Tipp 2: Lasse andere wissen, wo Du bist
- Tipp 3: Augen auf bei der Wahl Deines Zeltplatzes!
- Tipp 4: Immer schön warm bleiben
- Tipp 5: Bereite Dich gut auf kalte Nächte vor
- Weitere Gegenstände, die sich beim Wintercamping lohnen können
- Und jetzt auf zum Wintercamping? Einen Moment noch…
Winter? Noch lange kein Grund, das Zelten auf Eis zu legen!
Doch langsam: Bevor Du jetzt erwartungsvoll Dein Campingzeug aus dem wohlverdienten Winterschlaf holst und voreilig losziehst, musst Du Dich gut vorbereiten – denn das Wintercamping stellt ganz besondere Anforderungen an Dich und Deine Ausrüstung! Daher solltest Du Dich bereits vor Deinem Aufbruch gut informieren und Dein Camping-Equipment und Deine Garderobe winterfest machen. Zudem ist es gerade als Wintercamping-Neuling ratsam, sich jemanden zur Seite zu holen, der schon einige Nächte in Eis und Schnee verbracht hat. Vergiss nicht: Ohne die nötige Erfahrung kann es gerade bei eisigen Temperaturen schnell gefährlich werden!
Wo darf gezeltet werden?
Noch eine weitere Frage solltest Du Dir ganz zu Anfang (und nicht nur im Winter) stellen: Wo darf man eigentlich abseits von Campingplätzen zelten? Während das Wildcampen zum Beispiel in weiten Teilen Skandinaviens grundsätzlich erlaubt ist, sind die Bestimmungen in Deutschland um einiges strenger. Aus diesem Grund musst Du Dich bereits vorher intensiv mit den Regeln und Gesetzen vertraut machen, die von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. Verstößt Du hier gegen die Vorschriften, musst Du unter Umständen mit hohen Bußgeldern rechnen. Allerdings betrifft das nicht nur Übernachtungen im Freien – insbesondere Lagerfeuer sind in Deutschland weithin verboten. Übrigens: Fast fünfzig Prozent der deutschen Wälder befinden sich in Privatbesitz. Hier solltest Du unbedingt um Erlaubnis bitten, bevor Du Dein Übergangszuhause aufschlägst!
Hast Du Deinen Zielort gefunden, kannst Du Dich an die eigentliche Vorbereitung Deines Ausflugs machen. Um Dir diese ein wenig zu erleichtern, haben wir für Dich fünf wichtige Tipps zusammengestellt, die Dich nicht kalt lassen sollten. Denn sie machen Dir Deine Zeit beim Wintercamping wesentlich angenehmer!
5 Tipps fürs Wintercamping
Tipp 1: Der große Zelt-Check
Wie vor jedem Einsatz steht ein sorgfältiger Zelt-Check ganz oben auf der Liste. Dieser sollte beim Wintercamping besonders gründlich ausfallen, da Du Dich auf rauere Bedingungen einstellen und Dich vor unangenehmen Überraschungen schützen musst. Denn auch wenn Du Dein Zelt für längere Zeit scheinbar sicher im Keller oder in der Garage gelagert hast, heißt das nicht unbedingt, dass es wirklich einsatzbereit ist! Tatsächlich hängt sehr viel davon ab, wie Du Dein Zelt in seinen vermeintlichen Winterschlaf geschickt hast. Besonders Fehler beim Einpacken können sich später rächen, beispielsweise dann, wenn Du Dein Zelt nicht ausreichend getrocknet hast und Schimmel, Muff und Stockflecken zu unwillkommenen Mitcampern werden. Kleine Steinchen und anderer Dreck können ebenfalls großen Schaden anrichten. Aus diesem Grund ist die Pflicht eines jeden treuen Zeltbesitzers, die Planen vor dem Zusammenlegen gründlich zu säubern. Hast Du dies beim letzten Mal versäumt, solltest Du das jetzt unbedingt nachholen, damit Du wirklich alle Beschädigungen erkennst. Dafür nimmst Du selbstverständlich keinen Hochdruckreiniger, sondern ein weiches Tuch oder einen Schwamm und ein wenig warmes Wasser. Bei starken Verschmutzungen benutzt Du einen milden Reiniger, im besten Fall einen Spezialreiniger, der die Beschichtungen nicht angreift. Anschließend musst Du Dein Zelt gegebenenfalls nachimprägnieren, indem Du es entweder einsprühst oder Deinem Zelt vor der Reise noch ein entspannendes Imprägnier-Bad gönnst.
Für eine erfolgreiche Inspektion ist es am besten, wenn Du Dein Zelt einmal vollständig aufbaust. Natürlich bedeutet das ein wenig Aufwand – es ist aber auch eine gute Gelegenheit zu üben. Denn gerade als Wintercamper sollte Dir der Aufbau Deines Zeltes in Mark und Bein übergegangen sein, damit er Dir selbst unter erschwerten Bedingungen gelingt. Außerdem kannst Du auf diese Weise am einfachsten feststellen, ob alle Teile vorhanden sind. Zudem kannst Du so stark verbogene Zeltstangen oder beschädigte Heringe oder Spannleinen erkennen, die Du eventuell vor Deiner Abreise ersetzen musst. Und wenn Du gerade einmal dabei bist: Es lohnt sich oft, ein paar Ersatzteile dabei zu haben! Auch Beschädigungen und Schwachstellen an der Außen- und Innenplane lassen sich im aufgebauten Zustand gut erkennen. Die Bodenplane ist ebenso wichtig, vor allem dann, wenn Du Dein Zelt auf eisigem oder schneebedecktem Boden aufbaust.
Achte bei Deiner Kontrolle besonders auf potenzielle Schwachstellen wie Nähte und Reißverschlüsse! Undichte Nähte lassen sich am besten mit speziellem Nahtverdichter behandeln. Gerade bei stark beanspruchten Stellen wie Nahtkreuzungen kann es nicht schaden, diesen etwas großzügiger aufzutragen! Für Löcher in den Planen eignet sich Reparatur-Tape (nicht für Silikonbeschichtungen) oder vom Hersteller mitgeliefertes Reparaturmaterial. Bei starken Beschädigungen ist es jedoch unter Umständen notwendig, dass Du Dein Zelt vom Fachmann reparieren lässt (oft sind diese Reparaturen in der Garantie enthalten).
Kommt allerdings jede Hilfe zu spät, solltest Du nicht versuchen, Dein Zelt auf Biegen und Brechen zusammenzuflicken. Natürlich – ihr hattet gute Zeiten, aber möglicherweise ist es einfach Zeit für ein neues Zelt. Und übrigens: Auch wenn Du ein neues Zelt hast oder Dein altes vollkommen in Ordnung ist, gehört ein Reparatur-Set unbedingt in Dein Reisgepäck!
Tipp 2: Lasse andere wissen, wo Du bist
Viele Wintercamper wollen die Natur erleben, ihre Freiheit genießen und den Zwängen des Alltags zumindest für einen kurzen Augenblick entkommen. Trotzdem solltest Du nicht einfach blind ins „Weiße“ wandern – ganz besonders dann, wenn Du alleine unterwegs bist. Denn die Sicherheit steht immer an oberster Stelle! Selbst erfahrene Wintercamper können immer wieder in Situationen kommen, in denen sie auf fremde Hilfe angewiesen sind. Denke einmal darüber nach: Der Gedanke, im Ernstfall keine Hilfe zu bekommen, kann wirklich erschreckend sein. Deswegen ist es wichtig, dass Du Deine Route oder den festen Standort Deines Zeltes sorgfältig planst – und dass Du diese Pläne mit anderen teilst. Erzähle bereits vor Deinem Aufbruch einigen nahestehenden Personen, wo genau Du Dich aufhalten wirst. Unter Umständen kann es ebenfalls ratsam sein, Leuten in der Nähe Deines Zeltplatzes mitzuteilen, wo Du bist.
Du ziehst also los, um Deine Ruhe zu genießen. Trotzdem solltest Du Deinen Kontakt zur „Außenwelt“ nicht gleich vollständig abbrechen und Dir auch Deinerseits Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme schaffen. Bevor Du jetzt schnell Dein Smartphone schnappst und in Deinen Rucksack steckst, musst Du allerdings bedenken, dass es unter Umständen nicht so winterfest ist wie Du. Dazu gehört zum Beispiel, dass der Akkustand vieler Smartphones bei großer Kälte schneller sinkt als im Normalfall. Falls Du kein Auto dabei hast, das Du zwischendurch einmal „anzapfen“ kannst, sind Powerbanks oder portable Solar-Ladestationen zuverlässige Energiespender. Bedenke aber trotzdem, dass es viele Gebiete in der Natur gibt, in denen Du kein Mobilfunknetz hast – geschweige denn Internet. Noch schnell ausstehende Updates geladen und los?
Nicht unbedingt. Willst Du ganz auf Nummer sicher gehen, weil Du generell bezweifelst, dass Dein Smartphone genauso winterfest ist wie Du, kannst Du auch auf ein spezielles Outdoor-Handy zurückgreifen. Dieses ist in der Regel wasserfest und sogar unter widrigsten Wetterbedingungen immer einsatzbereit. Ein GPS-Gerät ist ebenfalls ein guter Begleiter, wenn Du auf Dein Smartphone verzichten willst. Mit diesem kannst Du Deine Standort-Daten schicken, sobald Du Deinen Zeltplatz erreicht hast und im Notfall sogar geortet werden.
Tipp 3: Augen auf bei der Wahl Deines Zeltplatzes!
Anders als auf dem Campingplatz hast Du in der Natur freie Platzwahl. Das bedeutet aber nicht nur Freiheit, sondern auch Verantwortung – denn der Standort Deines Zeltes muss sorgfältig ausgesucht werden! Natürlich musst Du zunächst nach einer ebenen Fläche suchen, die groß genug für Dein Zelt ist. Dabei solltest Du Plätze unter großen Bäumen grundsätzlich meiden, auch wenn sie vermeintlichen Schutz versprechen. Aber besonders bei stürmischem Wetter droht Dir ein unangenehmes Erwachen durch herabstürzende Äste oder Schneemassen. Ebenfalls ungeeignet sind Zeltplätze in Senken, da sich dort über Nacht Schnee oder Wasser ansammeln können (selbst Abenteuer haben ihre Grenzen). Übrigens: Hast Du ein Zelt mit mehreren Eingängen, bist Du bei der Wahl Deines Zeltplatzes deutlich flexibler.
Sobald Du den richtigen Platz gefunden hast, ist der erste Schritt, Steine und Äste zu entfernen. Das hilft nicht nur vorbeugend gegen Rückenschmerzen, sondern verhindert auch Beschädigungen am Zeltboden. Zusätzlich lässt sich dieser mit einer robusten Zeltunterlage schützen, die zudem wunderbar einen Teil der Bodenkälte abschirmt. Hast Du den Teppich für Dein Zelt ausgerollt, kannst Du mit dem Aufbau beginnen. Falls Du mit einer hohen Schneedecke oder gefrorenem Boden rechnen musst, solltest Du Spezialheringe zur Hand haben – denn diese erleichtern Dein Leben deutlich! Zur idealen Absicherung des Zeltes werden Heringe allerdings nicht senkrecht, sondern in einem Winkel von 45° im Boden befestigt.
Tipp 4: Immer schön warm bleiben
Wenn Du im Winter unterwegs bist und es draußen bitterkalt ist, ist gut isolierende Outdoor Bekleidung natürlich unerlässlich. Dabei befolgst Du am besten das 3-Lagen-System, den altbewährten Zwiebellook. Neben einer funktionalen Outdoor Hose und einer wasserfesten Outdoor Jacke empfiehlt sich isolierende, atmungsaktive Kleidung aus Fleece oder Merinowolle, die Du unter Deinen Pullover ziehst. Eine ideale Ergänzung für Dein Wintercamping-Outfit ist außerdem eine gefütterte Outdoor Weste. Denn diese hält Deinen Oberkörper schön warm, ohne dass Du maßgeblich an Bewegungsfreiheit einbüßt. Auch lange Unterwäsche, eine angemessene Kopfbedeckung und geeignetes Schuhwerk gehören zum Inventar eines jeden Wintercampers.
Damit Du immer trockene Kleidung zum Wechseln hast, verstaust Du sie – gerade dann, wenn Du mit einem Outdoor Rucksack unterwegs bist – am besten in einem wasserfesten Packsack. Nasse Kleidung lässt sich beim Wintercamping schwer vermeiden, ist aber noch lange kein Grund zum Verzweifeln. Denn bei gutem Wetter kannst Du Deine Wäsche auch im Winter draußen aufhängen – selbst bei Temperaturen unter 0°C! Falls Du nicht so lange warten willst und Deine Kleidung am Lagerfeuer trocknest, solltest Du gut aufpassen – denn moderne Outdoor Bekleidung besteht häufig aus hitzeempfindlichen Kunstfasern. Besonders bei Kleidung aus Fleece ist Vorsicht angesagt, da sie bereits bei Funkenflug schnell stark beschädigt werden kann.
Selbstverständlich musst Du Dich nicht nur von außen, sondern auch von innen wärmen. Bist Du dort unterwegs, wo kein Lagerfeuer erlaubt ist, benötigst Du einen sicheren Campingkocher, mit dem Du Speisen und Getränke erwärmen kannst. Vor allem Gaskocher sind sehr beliebt, da sie nur wenig Platz im Gepäck einnehmen und Dir im Handumdrehen eine heiße Suppe oder einen wohltuenden Tee zaubern. Allerdings gibt es einige Dinge, die Du im Umgang mit Deinem Übergangsherd beachten musst. Dazu gehört ein gerader Stand, damit der Kocher nicht umkippt. Achte zudem darauf, ob Dein Campingkocher im Zelt benutzt werden darf. Selbst wenn dies der Fall ist, solltest Du immer größte Vorsicht walten lassen und für eine ausreichende Belüftung sorgen. Denn bei der Benutzung können gefährliche Gase entstehen und der Sauerstoff im Zelt knapp werden.
Eigentlich versteht es sich von selbst: Ein Campingkocher ist keine Heizung, weshalb er nicht als solche benutzt werden darf. Auch wenn es Dir zunächst wie eine gute Idee erscheinen mag – diese Zweckentfremdung ist brandgefährlich! Falls Du auf Nummer sicher gehen und zudem auf die Essensgerüche in Deinem „Schlafzimmer“ verzichten willst, kannst Du Deine Kochstelle alternativ im Eingangsbereich des Zeltes oder unter einem Tarp (einer gespannten Plane) einrichten. Getränke oder Suppen kannst Du in Thermoskannen länger warmhalten. Und falls Du nicht aufs Gepäck achten musst, lohnt es sich, eine Kühltasche einzupacken. Denn diese hält Deine Vorräte nicht nur kalt, sondern auch warm!
Tipp 5: Bereite Dich gut auf kalte Nächte vor
Nachdem Du Dein Zelt aufgebaut hast, geht es um die Einrichtung Deines Nachtlagers. Verfolge am besten vor Deiner Abreise den Wetterbericht, damit Du weißt, welche Temperaturen Dich erwarten. Denn gerade bei winterlichen Minustemperaturen kann es ohne die entsprechende Vorbereitung nicht nur ungemütlich, sondern richtig gefährlich werden. Dabei geht es im Wesentlichen darum, Dich warmzuhalten – ein wenig Komfort kann aber auch nicht schaden.
Zunächst gilt es, sich gegen die Kälte zu wehren, die vom Boden ausgeht – besonders bei gefrorener Erde keine leichte Aufgabe. Abhilfe schaffen Isomatten, wobei insbesondere selbstaufblasbare Exemplare einen hohen Komfort versprechen. Wenn Du nicht ganz so auf den Umfang Deines Gepäcks achten musst, kannst Du im Märchen-Prinzessinnen-Stil mehrere Exemplare stapeln, damit Dein Nachtlager noch gemütlicher wird. Von zentraler Bedeutung ist selbstverständlich
aber auch Dein Schlafsack. Und bei dessen Kauf musst Du besonders dann, wenn es empfindlich kalt werden soll, einiges beachten.
Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist ein Mumienschlafsack am besten geeignet. Denn da dieser eng am Körper anliegt, kann nur wenig kalte Luft zu Dir in den Schlafsack kriechen. Deswegen wärmt der Mumienschlafsack sehr schnell und effektiv. Außerdem haben viele Modelle Kopfteile, die Du zuziehen kannst. Das perfektioniert nicht nur Deinen Mumienlook – auch Dein Kopf wird angenehm warm gehalten. Neben dem Schnitt stellt sich die Frage nach der richtigen Füllung des Schlafsackes: Daunen oder Kunstfasern? Daunenschlafsäcke haben eine sehr hohe Isolationskraft, sodass viele Exemplare sogar bei zweistelligen Minusgraden eingesetzt werden können. Sehr empfindlich sind die Daunen jedoch bei Nässe, da diese die feinen Federn verkleben kann, sodass die Wärmeisolation stark beeinträchtigt wird. Wird der Schlafsack anschließend nicht ausführlich getrocknet, kann er sogar dauerhaft beschädigt sein! Nach dem Aufstehen sollte der Daunenschlafsack ebenfalls gut durchgelüftet werden, da der Körper in der Nacht Feuchtigkeit ausdünstet und sich im Zelt einiges an Kondenswasser sammeln kann. Einem mit Kunstfasern gefüllten Schlafsack kann Feuchtigkeit hingegen nichts anhaben, womit er deutlich pflegeleichter ist. Zwar wird den Kunstfaserschlafsäcken oft nachgesagt, dass sie nicht ganz so warmhalten wie Daunenschlafsäcke – doch auch hier gibt es mittlerweile Modelle, die mit so leistungsfähigen Kunstfasern gefüllt sind, dass sie bequem bei Minustemperaturen verwendet werden können.
Doch wie warm muss Dich Dein Schlafsack halten können? Natürlich hängt das vor allem von der Außentemperatur ab, zum großen Teil aber auch von Deinem eigenen Temperaturempfinden. Einige Menschen frieren einfach schneller als andere. Und gerade dann, wenn Du beim Wintercamping strengen Temperaturen ausgesetzt bist, ist es der falsche Zeitpunkt, um den Helden zu spielen. Wenn Du also weißt, dass Dir schnell kalt wird, solltest Du zu einem wärmeren Modell greifen. Wie Du erkennst, wie warm die Schlafsäcke halten? Seit 2005 gibt es eine einheitliche EU-Norm, nach
welcher die Schlafsäcke mit drei Werten gekennzeichnet werden müssen: Dem Komfortbereich, dem unteren Grenzbereich und dem Extrembereich. Wenn Du nicht gerade planst, an einer arktischen Expedition teilzunehmen, wird es für Dich ein Leichtes sein, einen zuverlässigen Schlafsack zu finden, in dem Du Dich nachts entspannt im Komfortbereich erholen kannst.
Dein Nachtlager ist jetzt also bereit, sodass wir uns der letzten Frage widmen können: Was trägst Du in Deinem Schlafsack? Auch wenn es verlockend ist: Der Zwiebellook ist nichts für den Schlafsack, wenn Du am nächsten Morgen nicht gut gedünstet oder halb gebraten im eigenen Saft aufwachen willst. Stattdessen greifst Du am besten zu Funktionsunterwäsche. Denn diese reguliert nicht nur Deine Körperfeuchtigkeit, sondern hält Dich besonders warm. Hat Dein Schlafsack kein Kopfteil, kannst Du außerdem zu einer Kopfbedeckung greifen. Und wenn Du zu den Menschen gehörst, die immer kalte Füße haben? Dann verwöhnst Du diese einfach mit einer Wärmflasche. Hast Du keine zur Hand, kannst Du auch eine leere (dichte) Flasche mit warmem Wasser füllen. Übrigens: Auch die Kleidung für den nächsten Tag kannst Du mit in den Schlafsack nehmen, damit diese schon wohl temperiert für den nächsten Morgen ist.
Weitere Gegenstände, die sich beim Wintercamping lohnen können
Ein paar grundsätzliche Dinge haben wir jetzt geklärt. Es gibt aber noch einige weitere nötige oder zumindest praktische Gegenstände, die sich beim Wintercamping als hilfreich erweisen können. Natürlich kann auf einige verzichtet werden, besonders dann, wenn Du mit dem Outdoor Rucksack unterwegs bist und jedes Gramm zählt.
Im Winter wird es bekanntlich früh dunkel und spät hell. Aus diesem Grund solltest Du genug Leuchtmittel dabei haben, wie zum Beispiel Camping Taschenlampen, Stirnlampen oder Sturmlaternen (auch mit LED). Da Steckdosen beim Wintercamping naturgemäß Mangelware sind, solltest Du ausreichend Ersatzbatterien mitnehmen, Möglichkeiten schaffen, die Akkus aufzuladen oder auf solarbetriebene Produkte zurückgreifen.
Wenn Du weder Internet noch Handyempfang hast, kann sich auch der Griff zur altbewährten Papierkarte durchaus lohnen. Denn so kannst Du Dich bei Tagesausflügen immer orientieren und zu Deinem sicheren Nachtlager zurückfinden. Damit Du nicht immer Deinen großen Outdoor Rucksack mitschleppen musst, nimmst Du am besten ein handliches Day Pack mit, in dem Du Proviant und Ausrüstung verstauen kannst. Wieder am Lager angekommen, hast Du wahrscheinlich den dringenden Wunsch, Dich aufzuwärmen. Bist Du kein erfahrener Karatekämpfer, der mit bloßen Händen Holz spalten kann, erweist sich eine Campingaxt als sehr hilfreich. Doch Achtung! Während Lagerfeuer in weiten Teilen Skandinaviens mit Einschränkungen erlaubt sind (solange Du alle Sicherheitshinweise beachtest), sind sie in Deutschland meist verboten – und das nicht nur im Wald. Erkundige Dich deshalb bereits vor Deiner Reise nach den örtlichen Bestimmungen – in manchen Fällen kannst Du Dir eine Genehmigung holen. Aber auch wenn Du diese hast: Mache nur ein Lagerfeuer, wenn Du Erfahrung damit hast und lasse äußerste Vorsicht walten.
Wenn Du keine Möglichkeit hast, ein wärmendes Feuer zu machen, ziehst Du Dich wenn es dunkel wird am besten in Dein Zelt zurück. Damit Schnee, Nässe und Schmutz draußen bleiben, kannst Du Deine Schuhe mit einem Handfeger oder Ähnlichem säubern und diese auf einen Vorleger stellen, den Du in den Eingangsbereich Deines Zeltes legst.
Ein wichtiger Begleiter, den Du hingegen auf keinen Fall vergessen darfst, ist ein gut ausgestattetes Erste-Hilfe-Set inklusive Wärmedecke. Auch dringend benötigte Medikamente dürfen nicht zuhause gelassen werden! Wenn Du absolut sicher gehen willst, solltest Du davon ein bisschen mehr mitnehmen, als Du für die Tage Deiner Reise brauchst.
Und jetzt auf zum Wintercamping? Einen Moment noch…
Wir hoffen, dass wir Dir einige hilfreiche Tipps und Informationen für Dein nächstes Wintercamping-Abenteuer geben konnten. Trotzdem wollen wir Dich daran erinnern, dass unser Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben kann – denn es gibt sehr viel, was Du beim Wintercamping beachten musst. Besonders dann, wenn Du noch keine Erfahrungen damit hast, möchten wir Dir dringend davon abraten, einfach alleine blind draufloszuziehen. Denn besonders die Übernachtungen können bei Minustemperaturen sehr gefährlich sein, sodass Du unter Umständen nicht nur Deine Gesundheit, sondern auch Dein Leben riskierst. Wenn Du dennoch Lust auf einen Wintercamping-Trip bekommen hast, bereite Dich gründlich vor und nimm Dir idealerweise einen Begleiter mit, der über das entsprechende Know-how verfügt.
Bist Du ein erfahrener Wintercamper und hast noch weitere Tipps oder Ergänzungen? Hat Dir unser Blogbeitrag gefallen? Hast Du noch weitere Fragen? Dann freuen wir uns, wenn Du diese mit uns in den Kommentaren teilst!
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Ja, dass stimmt, dass Leute die Natur erleben möchten. Ich will die Natur auf jeden Fall erleben. VG