Groß ist der Katzenjammer – Was hilft gegen Kater?

Katzenjammer
Ihr kennt das: Ihr wolltet eigentlich nur kurz raus und gar nicht so viel trinken. Doch im nächsten Moment seid Ihr nicht mehr Herr Eurer Sinne, frönt dem fröhlichen Nass und tanzt bis in die frühen Stunden. Am nächsten Morgen wacht Ihr auf und ein nervig schnurrendes Fellknäuel hat es sich auf Eurem Kopf und Körper gemütlich gemacht. Der Kater ist da! Wo kommt er her? Warum will er nicht weg? Wie kann ich den Kater loswerden? Warum ist er nicht süß, sondern schmerzt?

Das und viele andere Fakten zum nicht ganz so kuscheligen Kater erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

Wie entsteht der Alkohol-Kater?

Einen Kater bekommt Ihr durch zu hohen Alkoholkonsum. Alkohol dehydriert den Körper und veranlasst ihn dazu, wichtige Nährstoffe schneller abzubauen. Wenn wir Alkohol trinken, gelangt dieser direkt ins Blut und wird so über den ganzen Körper verteilt. Der Alkohol muss dann langsam über die Leber abgebaut werden.

Durch die Verteilung über das Blut gelangt der Alkohol unter anderem auch ins Hirn, was dann zu den bekannten Wahrnehmungs- und Reaktionsstörungen führen kann.

Der Alkohol im Körper hemmt das Hormon (Vasopressin), welches den Wasserhaushalt im Körper reguliert. Das sorgt dafür, dass unsere Nieren unkontrolliert Urin produzieren und wir so viel Wasser verlieren. Dadurch wird der Körper dehydriert und dazu veranlasst, wichtige Mineralstoffe schneller aus dem Blut zu ziehen. Durch den Wasserverlust wird das Blut dicker – und das führt dann zu Kopfschmerzen am nächsten Tag.

Ein weiterer Aspekt für den Kater ist die Entstehung von giftigen Abbauprodukten wie Acetaldehyd beim Abbau von Ethanol. Der Giftstoff Acetaldehyd schädigt Proteine in unseren Zellen und verbraucht sehr viel Zucker. Da Zucker ein wichtiger Energielieferant ist, wirkt sich das Fehlen auch negativ auf unser Wohlbefinden aus.

Symptome

Ein ordentlicher Kater kann viele Auswirkungen auf den Körper und das Wohlbefinden haben. Es müssen nicht alle gleichzeitig auftreten, aber es kann durchaus passieren, dass man die volle Packung bekommt.

Symptome für einen umfassenden Kater:

  • Müdigkeit, Kraftlosigkeit
  • Übelkeit und Appetitlosigkeit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • schlechter, ungesunder Schlaf
  • Schwindel, Licht- und Geräuschempfindlichkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • depressive Verstimmungen
  • erhöhter Puls

Warum sagen wir „einen Kater haben“?

Wusstest Du, dass „einen Kater haben“ auf den Ausdruck „Katarrhein und Katzenjammer“ zurückgeht? Das Wort „Katarrhein“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „herunterfließen“. Da bei einer Erkältung die Nase läuft, haben die Griechen dieses mit dem Wort „Katarrh“ betitelt. Im 19. Jahrhundert haben sich Leipziger Studenten einen Spaß daraus gemacht und den Satz „seinen Katarrh spazieren führen“ ins Leben gerufen. Daraus entstand dann „einen Kater spazieren führen“, woraus das heute gängige „einen Kater haben“ enstanden ist.

Im 18. Jahrhundert wurde allerdings schon der Begriff „Katzenjammer“ in Verbindung mit den Folgen von Alkoholkonsum benutzt, womit das klagende und weinerliche Geräusch von Katzen auf den Gemütszustand des Menschen nach einer alkoholreichen Nacht übertragen wurde.

„Wer meint, Heiterkeit im Alkohol zu finden,
wacht erstaunt mit einem Kater auf.“

© Horst Rehmann

(*1943), deutscher Publizist, Maler, Schriftsteller und Kinderbuchautor

Die Kunst des Krieges gegen den Kater – Präventive Maßnahmen

Kommen wir nun zu den ersten präventiven Maßnahmen, die wir ergreifen können, bevor es überhaupt zu einem Kater kommt. Es gibt viele Dinge, die man vor, beim oder unmittelbar nach dem Trinken ergreifen kann. Hier wird der Grundstein gelegt, dass der Kater nicht so ausufert und man sich fitter und wohler fühlt am nächsten Morgen.

Gewusst wie – die richtige Grundlage für eine durchzechte Nacht

The Party is overHeute Abend geht’s los. Du hast schon die Vorfreude auf eine tolle Nacht in den Knochen und möchtest am liebsten schon mit dem Warm-up beginnen. Aber natürlich musst Du erst mal eine gute Grundlage schaffen, um die kommende Nacht schadlos überstehen zu können.

Hier ist es am besten, wenn man kohlenhydrath- und fetthaltiges Essen zu sich nimmt. Durch das Fett wird der Alkohol nicht so schnell ins Blut aufgenommen und der Pegel steigt somit langsamer. Also schlemmt Euch ordentlich den Bauch voll und Ihr könnt mit einer guten Grundlage in den Abend starten.

Murder on the Dancefloor – wie trinke ich richtig?

Nun geht es los. Die ersten Biere sind getrunken und die Beine machen sich locker. Ihr stürmt die Tanzfläche und gebt Euch ekstatisch der Musik und dem Rausch hin. Es folgen Bier, Rum, Wodka und was die Theke sonst noch so hergibt. Keine Rücksicht auf Verluste!

Doch Obacht: Auch hier könnt Ihr schon einem ungemütlichen Kater vorbeugen. Trinkt nicht einfach wild drauf los! Seid nicht ganz so zügellos und trinkt nach jedem Glas Alkohol ein Glas Wasser. So sorgt Ihr für dauerhafte Wasserzufuhr und wirkt einer Dehydrierung entgegen. Wenn Ihr wisst, dass Ihr das beim Feiern vergessen werdet, bittet eventuell Freunde darum, Euch daran zu erinnern.

Vermeidet alkoholische Getränke mit Begleitalkoholen und Zucker. Dunkler Alkohol wie Rum, Whiskey und Wein beinhaltet oft Begleitalkohole wie Methanol. Es wird angenommen, dass diese Begleitalkohole zu Giftstoffen im Körper abgebaut werden, welche zur Belastung der Organe beitragen.
Fast frei von Begleitalkoholen ist z.B. Wodka. Trinkt am besten nicht so viel durcheinander und beschränkt Euch auf wenige Sorten.

Zuckerhaltige Getränke sorgen dafür, dass der Giftstoff Acetaldehyd zu langsam abgebaut wird. Dieser Giftstoff wäre maßgeblich an Eurem morgigen Kater beteiligt! Also ist es ratsam, auf zuckerhaltige Getränke zu verzichten.

Rauchen ist ebenfalls keine gute Sache beim Konsum von Alkohol. Leider neigt man dazu, beim Trinken noch mehr zu rauchen. Manche Menschen rauchen sogar nur, wenn sie trinken. Das ist allerdings sehr kontraproduktiv, wenn es um unseren flauschigen Freund geht. Rauchen senkt den Alkoholspiegel im Blut und vermittelt so, dass man noch nicht so betrunken ist. Deswegen trinkt man oft mehr, als man eigentlich verträgt und strengt den Körper noch mehr an.

Esst außerdem während des Trinkens salzhaltige Knabbereien wie Chips, Salzstangen und Ähnliches. Das sorgt dafür, dass Eurem Körper wichtige Mineralien zugeführt werden und deren schnellem Abbau entgegengewirkt wird.

Ab in die Kiste? Einen Moment!

Ihr kommt vollkommen betrunken und erschöpft von einer feierwütigen Nacht nach Hause und wollt nur noch ins Bett fallen. Aber auch hier könnt Ihr noch letzte Vorbereitungen treffen, damit es kein brutales Erwachen gibt.

Neben einer Dusche und sonstiger Körperpflege solltet Ihr ganz viel mineralhaltiges Wasser trinken! Da die Dehydrierung ein großer Aspekt bei einem Kater ist, ist eine hohe Aufnahme von mineralhaltigem Wasser ein sehr wichtiges Mittel, um das fehlende Wasser und den Mineralstoffhaushalt auszugleichen.

Wenn Ihr auf Nummer sicher gehen wollt, könnt Ihr auch noch eine Kopfschmerztablette vor dem Schlafengehen nehmen. Hier ist jedoch zu beachten, dass es Wechselwirkungen geben kann. Ihr kennt Euch selbst am besten, sodass Ihr einschätzen könnt, ob Ihr Probleme mit Kopfschmerztabletten habt. Nehmt hier am besten kein Paracetamol, weil dieses auch über die Leber abgebaut wird. Und die hat nach so einer Nacht schließlich schon genug zu tun! Tabletten gegen den Kater sollten besser Acetylsalicylsäure beinhalten, die nicht über die Leber abgebaut wird.

Und bevor Ihr Euch nun ins schöne Bett schmeißt, macht die Heizung aus und die Fenster auf Kipp und sorgt für viel frische Luft in Eurem Zimmer.

The day after – die besten Katerkiller

Langsam macht Ihr Eure Augen auf. Der Nebel lichtet sich und Ihr macht eine grausige Entdeckung. Er ist wieder da! Der Kater hat sich einfach so auf Euren Körper geschmissen. Eilt zum letzten Gefecht und zeigt dem Kater, wer der Herr im Haus ist! Die besten Anti-Kater-Mittel helfen Euch, ihn zu besiegen:

  • Als allererstes…. na Ihr dürft raten! Na klar: VIIIEEEL trinken. Am besten stilles Wasser, um den Magen nicht zu reizen. Fruchtschorlen oder isotonische Getränke sind ebenfalls eine gute Wahl. Chinesische Forscher wollen auch herausgefunden haben, dass sich Sprite als Antikatergetränk sehr gut eignet. Der Schreiber dieser Zeilen möchte zumindest eine erfrischende Wirkung bestätigen. Angeblich soll das Vitamin C gut sein, um einem Kater entgegenzuwirken.
  • Gegen die Kopfschmerzen des Katers hilft es auch, Kaffee oder Espresso mit einem Spritzer Zitrone zu trinken. Koffein in Verbindung mit Zitronensäure ist eine super Kombination gegen Kopfschmerzen!
  • Wirksam ist es auch, eine Magnesium-/Calcium-Tablette in Zitronensaft aufzulösen, damit Ihr die verbrauchten Stoffe wieder zu Euch nehmt.
  • Eine erfrischende Dusche sorgt für ein gutes Körpergefühl und bringt Euren Kreislauf wieder in Schwung.
  • Wenn es Eurem Magen einigermaßen gut geht, ist es Zeit für ein ausgiebiges Katerfrühstück. Hier solltet Ihr eine fett- und eiweißhaltige Kost bevorzugen. Nährstoffreiche Lebensmittel bringen Euren Körperhaushalt in Ordnung und sorgen für ein besseres Gefühl. Vollkornbrot, Müslis und Gemüse eignen sich hier besonders, um Eurem Körper die richtigen Nährstoffe zuzuführen.
  • Etwas weniger deftig ist ein Frühstück mit Quark oder Joghurt mit Früchten und Honig. Der Fruchtzucker fördert den Abbau von Alkohol und Vitamin C hilft beim Entgiften der stark beanspruchten Leber.
    Wer es denn mag, kann auch Rollmöpse in sein Frühstück einbauen. Rollmöpse haben viele Mineralstoffe und sorgen so dafür, den demolierten Mineralhaushalt wieder aus der Schieflage zu holen. Essiggurken, Eintöpfe oder Brühen sind auch sehr geeignet für ein wirksames Katerfrühstück.
  • Um ekelhaften Mundgeruch zu entgehen, ist Zitrone in Mineralwasser ein probates Mittel, um die Speichelproduktion anzuregen. Schwarzer Tee hemmt die Bakterien im Mund, die Mundgeruch erzeugen.
  • Nach dem ausgiebigen Frühstück legt Ihr Euch jetzt am besten nicht gleich auf die Couch. Ja – Euer Körper ist lädiert und Eure Couch schreit nach ihm. Aber Ihr solltet Euch diesem Drang nicht hingeben, sondern Euch in die Außenwelt begeben. Packt Euch dem Wetter entsprechend ein und geht an die frische Luft. Ein kleiner Spaziergang sorgt für Bewegung und die frische Luft erquickt Eure Sinne.

Und nun? Ab auf die Couch mit Euch und genießt Euren Tag! Der Kater ist hoffentlich zumindest gelindert und Euch geht es gar nicht mehr so schlecht. Wir hoffen, wir konnten Euch mit unseren Tipps gegen den Kater weiterhelfen, sodass Ihr diesen beim nächsten Mal schnell loswerden könnt!

 

 

Irrtümer & Mythen

Rund um den Kater gibt es einige Irrtümer und Mythen, die aber oft nicht ganz der Wahrheit entsprechen.

Mach mit dem weiter, womit Du aufgehört hast

Das berühmte Konterbier ist eine absolut unwirksame Methode, um einen Kater zu bekämpfen. Zwar ist der Kater temporär wie weggewischt, aber er kommt dafür einfach später wieder. Und es ist sehr ungesund für den Körper, einfach morgens weiter zu trinken. Tut Eurem Körper etwas Gutes und lasst das Konterbier in jedem Fall weg!

„Bier auf Wein, lass das sein. Wein auf Bier, das rat ich Dir“

Der berühmte Spruch ist – denke ich – jedem bekannt. Allerdings unterliegt er einer völligen Missinterpretation. Das Ganze ist keine Beschreibung, wie man am besten beide Getränke kombiniert, sondern eine Metapher auf den gesellschaftlichen Stand. Demnach ist es gut, wenn Wein auf Bier folgt, weil dies damals einen gesellschaftlichen Aufstieg bedeutete. Wein konnten sich früher nur reichere Leute leisten, wohingegen die armen Leute beim Bier blieben. Wenn auf Wein nun also Bier folgte, war der gesellschaftliche Abstieg perfekt.

Alkoholpegel verringern

Nichts kann Deinen Alkoholpegel verringern oder entfernen. Alles was hier aufgelistet ist, lindert ausschließlich die Symptome und kann nicht den Alkoholgehalt auflösen. Der Alkohol muss von Deinem Körper in der Leber abgebaut werden, was ziemlich lange dauert und sehr anstrengend ist.

Wellness tut dem Kater nichts

Ein Gang in die Sauna hilft beim Entgiften? Absolut keine gute Idee. Alkohol wird nicht über Schweiß abgebaut und es hat nur den Effekt, dass Du noch mehr Wasser verlierst.

Nie wieder Alkohol ist auch keine Lösung

Wir wollen am Ende nicht den Moralapostel spielen, aber natürlich ist die beste Möglichkeit keinen Kater zu haben, wenig bis gar nichts zu trinken. Das muss jeder von Euch selber entscheiden. Alkohol ist so in unserer Gesellschaft verankert, dass es vielen schwerfällt, ganz darauf zu verzichten. Überall lauern gesellschaftliche Anlässe und Zwänge, bei denen man Alkohol trinkt.

Versucht es in Maßen zu machen und passt auf Euch auf! Der Schreiber kann Euch sagen, der Kater wird mit den Jahren schlimmer und die Lust aufs Trinken schwindet zunehmend. Und wenn der Spaß der Nacht den Kater am Morgen nicht mehr rechtfertigt, sollte man sich fragen, ob es das noch wert ist…

Wenn Ihr noch weitere Tipps gegen den Kater habt oder weitere Hausmittel gegen den Kater kennt, dann schreibt doch in den Kommentaren Eure Gedanken nieder. Wir nehmen gerne Dinge in den bestehenden Beitrag auf!

2 Replies to “Groß ist der Katzenjammer – Was hilft gegen Kater?”

  1. Ein richtig cooler und hilfreicher Artikel! Auch ich kann bestätigen, dass der Kater im Alter immer länger auf einem sitzt und es immer schwerer wird, ihn loszuwerden.

    Eine wirklich gute Devise ist es: je älter man wird, desto weniger und kontrollierter Alkohol zu konsumieren. Nicht mehr alles kreuz und quer trinken, das hilft schon einmal.

    Sollte es mich wirklich mal wieder stark erwischt haben, habe ich eine gute Methode gefunden, die mir dabei hilft schnell wieder fit zu werden. Es ist quasi eine Kombination aus den oben vorgeschlagenen Tipps:

    – zuerst unter die warme Dusche stellen und hierbei das Duschwasser trinken. Hört sich erst einmal absurd an? Ja, aber das warme Wasser sorgt dafür, dass man sich äusserlich rundum wohl fühlt, denn es wirkt wie endlose Streicheleinheiten auf dem gesamten Körper.
    Und warmes Wasser am Morgen zu trinken beruhigt und schont den Magen. Natürlich könnte man dies auch nach der Dusche tun, so schlägt man allerdings zwei Fliegen mit einer Klappe! Probiert es einfach mal.
    Wohl gemerkt: danach erst (!) die gewöhnliche Shampoo- und Duschgel-Prozedur durchführen für ein erfrischtes Körpergefühl.

    – zum Frühstück einfach einen beliebigen Tee trinken und nur essen, wenn und worauf man Lust hat.

    – zuletzt einen 10-20 minütigen Spaziergang an der frischen Luft geniessen.

    Meistens fühle ich mich nach diesem Ablauf schon 50% fitter als direkt nach dem Aufstehen und der Kater wird wieder zum erträglichen Gesellen.

    Das war mein Input zu dem Thema. Weiter so, Smartvie Team!

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